Rückblick: September 2018

Kardinal Schönborn (Wien): „Vielleicht kann ich Diakoninnen weihen“

Schönborn für Diakoninnen, Genn gegen „vorkonziliare Typen“

Sind es nur Ausrutscher, oder fallen die Hüllen? Zeigen erst unter Papst Franziskus einige Prälaten ihr wahres Gesicht?

Dazu gehört Bischof Felix Genn von Münster. In Fulda sagte er am 26. September auf einer Pressekonferenz im Rahmen der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz zur bevorstehenden Jugendsynode:

Bischof Genn mag keine „vorkonziliaren Typen“

„Ich kann ihnen dezidiert sagen: Vorkonziliare klerikale Typen möchte ich nicht und werde sie auch nicht weihen“.

Genn wurde von Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Essen und von Papst Benedikt XVI. zum Bischof von Münster ernannt. Doch erst unter Papst Franziskus scheint er sein wahres Ich zu zeigen.

Kardinal Schönborn: „Das A und O“

Christoph Kardinal Schönborn, Erzbischof von Wien, schrieb am 29. September, dem Hochfest des Erzengels Michael auf Twitter:

„Ich habe eine starke Beziehung zu meinen Priestern und Diakonen. Erst kürzlich durfte ich wieder Diakone weihen. Eine große Freude. Vielleicht darf ich auch einmal Frauen zu Diakoninen [sic] weihen… Liebe Priester habt Mut zum Teamwork! Zusammenarbeit, Vertrauen ist das A und O

Später ließ der Kardinal den Tweet löschen, nachdem es offenbar zu Kritik daran kam.

Am 29. September fand der „Abschlußtag der Wiener Diözesanversammlung“ statt. Kardinal Schönborn beriet drei Tage lang mit 1.700 Delegierten „aus allen 637 Pfarren der Erzdiözese, den Orden, anderssprachigen Gemeinden, Gemeinschaften und Bewegungen, der Caritas und der Dienststellen u.a.“ im Stephansdom über die „nächsten Schritte des seit zehn Jahren laufenden diözesanen Reformprozesses“.

Am Abschlußtag zelebrierte der Kardinal um 11 Uhr im Stephansdom eine Messe. Der Tweet wurde bereits vorher verschickt um 9:21 Uhr.

Im Stephansdom sagte er zu den Delegierten laut Kathpress dann:

„Schönborn berichtete, dass er erst vor wenigen Tagen 14 verheiratete Männer zu Ständigen Diakone geweiht habe. ‚Vielleicht eines Tages auch Frauen als Diakone‘, fügte der Kardinal unter großem Applaus der Delegierten der Diözesanversammlung hinzu. Es habe Diakoninnen in der Kirche gegeben, in manchen Ostkirchen bis heute, erinnerte Schönborn. ‚Grundsätzlich ist das offen.‘“

Gelöschter Tweet

Die Kathpress-Meldung wurde noch am selben Tag von der italienischen Presseagentur ANSA übernommen, also auch in Italien und Vatikan bekannt.

Fehlender Tweet von 09:21 Uhr

Kurze Zeit darauf wurde der Tweet gelöscht. Der Kardinal hatte einen Versuchsballon mit eindeutiger Fahrtrichtung steigen lassen. In Sachen Diakoninnen war es nicht der erste, und wiederum sind es Kirchenvertreter des deutschen Sprachraumes, die den Ton angeben, die Richtung vorgeben und einen tiefgehenden Eingriff in die katholische Tradition anstreben.

Kardinal Schönborn wurde von Papst Johannes Paul II. zum Erzbischof von Wien ernannt und zum Kardinal erhoben. Unter Papst Benedikt XVI. war er ranghöchstes Mitglied des „Schülerkreises“, obwohl er nie zu einem Doktoranden oder Habilitanden gehörte. Doch erst unter Papst Franziskus scheint er sein wahres Ich zu zeigen.

Quelle: katholisches Bild: Youtube (Screenshots)

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