25.09.2018 – Dienstag der 25. Woche im Jahreskreis

Isaak von Stella († 1178) – Zisterziensermönch

„Wer den Willen Gottes tut, der ist für mich Bruder und Schwester und Mutter“

„Bei diesen allen sah ich mich um, wo ich eine Ruhestätte fände“, sagt die Weisheit Gottes, und fährt fort: „in dem Erbe des Herrn will ich weilen“ (vgl. Sir 24,11 (Vulg.)). Der Erbbesitz des Herrn ist als Ganzes die Kirche, ganz besonders Maria, und im Einzelnen ist er die Seele eines jeden Gläubigen […] Weiter heißt es: „Da gebot und sprach zu mir der Schöpfer aller Dinge, und der mich geschaffen, ließ mich in meinem Zelte ruhen, und sprach zu mir: In Jakob sei deine Wohnung“ (24,12-13). Denn die Weisheit hatte überall eine Ruhestätte gesucht und nirgendwo eine gefunden. So behielt sich die Weisheit Gottes, sein Logos, zunächst als ihren Erbbesitz das Volk der Juden vor, zu dem sie durch Mose sprach und gebot […] Und der, welcher durch die zweite Schöpfung die Synagoge schuf, die Mutter der Kirche, „fand Ruhe in seinem Zelt“, im Zelt des Bundes. Aber jetzt, in der Kirche, ruht er im Sakrament seines Leibes. Und da er, um es so auszudrücken, unter allen Frauen die suchte, von der er geboren werden sollte, fiel seine Wahl eben auf Maria, die seitdem „gebenedeit unter den Frauen“ genannt wird (vgl. Lk 1,28) […] Christus, der sie als neue Schöpfung geschaffen hatte (vgl. 2 Kor 5,17), kam, um in ihrem Schoss zu ruhen. Ebenso „gebietet und spricht“ die Weisheit mit jeder zum Heil bestimmten treuen Seele, wann sie will und wie sie will. Das tut sie entweder über unsere natürliche Intelligenz, die „jeden Menschen erleuchtet“ (Joh 1,9), und durch gnadenhafte Inspiration […], oder über Belehrung und über die Schöpfung (vgl. Röm 1,20) […] Und die Weisheit Gottes, sein Logos, die unsere Seele „in Christus Jesus zu guten Werken erschafft“ (vgl. Eph 2,10), nimmt Wohnung in unserem Gewissen.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

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