Gefeiert am 20. Juli

Hl. Apollinaris von Ravenna – Bischof von Ravenna, Märtyrer

† 79 n. Chr. in Ravenna in Italien

Apollinaris war nach alten Legenden mit Petrus aus Antiochia – dem heutigen Antakya – nach Rom gekommen und wurde dann von diesem ausgesandt, um als Glaubensbote in Ravenna zu wirken, wo er zwanzig Jahre lang Bischof war. Heiden überfielen, misshandelten und töteten ihn auf qualvolle Weise.

Nach anderen Berichten überlebte Apollinaris qualvolle Peinigungen und Verfolgung, wurde mehrmals als tot geltend fortgetragen, entkam nach Dalmatien, verkündigte dort das Evangelium und wendete eine große Hungersnot ab. Nach seiner Rückkehr wurde er mit einer Keule erschlagen.

Wieder andere Quellen berichten eine ähnliche Lebensgeschichte am Ende des 2. Jahrhunderts. Eine stattliche Zahl von Martern, Heilungen, Wundern ist in der Legenda Aurea über ihn zusammengestellt.

Über Apollinaris‘ Grab in Ravenna wurde die weltberühmte dreischiffige Basilika S. Apollinare in Classe gebaut und 549 geweiht, seit dem 9. Jahrhundert erhebt die Kirche S. Apollinare Nuovo den Anspruch, seine Begräbnisstätte zu sein. Die Verehrung war früh schon auch in Rom, Mailand und Dijon beheimatet. Von Dijon breitete sie sich aus im Elsass, so in Obermichelbach – dem heutigen Michelbach-le-Haut, nahe Basel -, dazu in der Schweiz und bis nach Reims und Gorkum / Gorinchem.

Kaiser Otto III. brachte nach einem Besuch in Ravenna den Kult nach Burtscheid – heute ein Stadtteil von Aachen. Die Abtei Siegburg hat – möglicherweise durch Anno – Reliquien, vielleicht aus Dijon, erhalten und verbreitete den Kult im Rheinland; die Siegburger Propstei Apollinarisberg bei Remagen wurde ein berühmter Wallfahrtsort mit Pilgerfahrten, vor allem Mitte Juli. Die Reliquien auf dem Apollinarisberg kamen der Legende nach 1162 zusammen mit denen der heiligen Drei Könige durch Erzbischof Reinald von Dassel nach Deutschland, diese Überlieferung ist eine durch das Zusammenfallen von Apollinarisfest und Translationsfest der Drei Könige am 23. Juli angeregte Erfindung aus der Zeit um 1450. Diese Gebeine wurden von Herzog Wilhelm I. von Jülich geraubt und 1383 nach Düsseldorf gebracht; zuvor hatte ein Ritter mit Namen Gerhard von Einenberg den Kopf versteckt, so dass der in Remagen verblieb. In Folge des deutsch-französischen Krieges kam er 1812 auch nach Düsseldorf, wurde 1826 aber wieder nach Remagen zurückgeführt.

 

Hl. Margareta – Märtyrerin und Nothelferin

* in Antiochia in Pisidien, heute Ruinen bei Yalvaç in der Türkei
† 305 daselbst

Margareta – in der Ostkirche ist Marina der gebräuchliche Name – ist eine legendäre Märtyrerin. Sie soll die Tochter eines heidnischen Priesters gewesen sein. Die christliche Amme erzog sie demnach zum Glauben; der Vater verstieß seine Tochter, als er dies bemerkte und denunzierte sie beim Stadtpräfekten. Sie floh, wurde aber gefunden und vor Gericht gestellt; die Richter begehrten die hübsche Angeklagte, wurden aber von ihr abgewiesen und rächte sich umso grausamer. Margareta wurde mit Fackeln angesengt und in siedendem Öl gekocht, aber sie blieb unverletzt. Das Volk war von diesen Wundern dermaßen beeindruckt, dass die Menschen sich offen zum Christengott bekannten – dafür aber gleich enthauptet wurden wie schließlich auch Margareta.

Nach anderer Überlieferung sah der Stadtpräfekt Olybrius Margareta Schafe hüten und begehrte die schöne christliche Jungfrau. Da sie sich standhaft weigerte, ließ er sie mit eisernen Kämmen reißen, mit Fackeln brennen und ins Gefängnis werfen. Mehrfach erschien ihr der Teufel als ein riesiger Drache und wand sich um sie, um sie zu verschlingen, aber er wurde zerbrochen durch das Kreuzzeichen, das Margareta über ihn machte; sie entkam seinen Krallen unbeschädigt. Dem nun in Menschengestalt erscheinenden Teufel setzte sie ihren Fuß auf den Scheitel, um ihm seine Machtlosigkeit zu zeigen. Immer wieder wurde sie von den bei ihren weiteren Martern erlittenen Wunden wundersam gesund, das Volk erkannte dies, viele ließen sich daraufhin taufen. Schließlich zur Richtstätte geführt, betete sie vor ihrer Enthauptung für ihre Verfolger und alle, die in Zukunft ihr Gedächtnis anrufen würden, besonders die Frauen in Kindsnöten.

Die von einem nicht näher identifizierten Theotimos verfasste Leidensgeschichte der Margareta folgt dem Typus der Jungfrauen-Passiones; sie erfuhr zahlreiche lateinische und dann volkssprachliche Bearbeitungen. Margareta wurde schon bald in der Ostkirche verehrt, im Westen wurde sie zuerst im Martyrologium von Hrabanus Maurus erwähnt, dann wurde ihre Verehrung besonders vom Zisterzienserorden gefördert. Angebliche Reliquien sind seit 1185 in Montefiascone in der Toskana. Margareta war eine der Stimmen, von denen später Jeanne d’Arc geführt wurde. Infolge des Drachen-Attributs wurde Margareta zuweilen mit der von Georg befreiten Königstochter gleichgesetzt und beide gemeinsam zu Kirchenpatronen erkoren.

Margareta ist eine der Nothelferinnen; mit Barbara und Katharina von Alexandria gehört Margareta zu den beliebten „drei heiligen Madln“; zusammen mit Dorothea sind sie die vier Virgines capitales, die wichtigsten Jungfrauen. Für Bauern begann früher am Margaretentag die Ernte.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria

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