Von Prälat Msgr. DDr. Gregorius Hesse
Archiv für den Monat: Juni 2019
Gefeiert am 9. Juni
Hl. Ephräm – Diakon und Kirchenlehrer
* 306 in Nisibis, heute Nusaybin in der Türkei
† im Juni 373 in Edessa, heute Sanlıurfa in der Türkei
Ephräm (Afrem) wurde um 306 in Nisibis in Mesopotamien geboren, das damals noch unter römischer Herrschaft stand. Unter dem Bischof Jakob und seinen drei Nachfolgern war der Diakon Ephräm Lehrer an der Schule von Nisibis. Als die Stadt 363 an die Perser fiel, zog er nach Edessa und lebte dort noch zehn Jahre als Asket in einer Höhle oberhalb der Stadt. Auch hier war er Lehrer und Prediger für die Menschen, die zu ihm kamen. Wir besitzen von ihm ein reiches Schrifttum in syrischer Sprache und in griechischen Übersetzungen: Schrifterklärungen, Predigten und Hymnen. Durch seine Hymnen, die beim Gottesdienst gesungen wurden, gelang es ihm, die gnostische Häresie des Bardaisan zurückzudrängen. Ephräm ist der bedeutendste Schriftsteller der syrischen Kirche. Noch heute nehmen seine Hymnen in der syrischen Liturgie einen breiten Raum ein; sie haben auch die Hymnendichtung des Abendlandes beeinflusst. Ephräm wurde 1920 zum Kirchenlehrer erklärt.
„Durch die Seele lebt der Mensch, und durch den Leib sieht und hört er. Aber erst durch den Glauben, die Liebe und die Weisheit wird er mit der Gottheit vereint und nach ihrem Bild gestaltet. Dieses wunderbare Gefüge dürfen wir nicht zerstören; der Glaube darf nicht herausgerissen werden aus unserer Seele. Sonst wären wir die heimlich Toten, von denen das Leben gesagt hat: Lasst die Toten ihre Toten begraben.“ (Ephräm der Syrer)
Hl. Kolumban der Ältere
Glaubensbote in Irland, Schottland und England
* 521 in Gartan beim heutigen Church Hill in Irland
† 9. Juni 597 auf Iona in Schottland
Kolumban, der dem königlichen Geschlecht der O’Neill entstammte, war Gründer zahlreicher klösterlicher Gemeinschaften in Irland, obwohl er selbst keinem Orden angehörte. Er war Künstler, Dichter, reisender Sänger, genannt Columcille, das Kirchentäubchen. Er begründete irische Klöster wie das von Derry und ging dann für Christus ins Exil: auf der Insel Hy / Iona an der südwestlichen Küste Schottlands, wo er 563 mit zwölf Gefährten landete, gründete er ein Zentrum für gelehrte Studien, das zum Stützpunkt der Bekehrung der Pikten und Northumbrier wurde. Von Norden kommend, vervollständigte er so Britanniens Christianisierung.
Kolumban war geistreich, witzig, großzügig, irisch temperamentvoll, von heiterer Toleranz gegen die heidnische Umwelt geprägt. Seine künstlerische Arbeit als Kalligraph und Illuminator ist in alten Psalmenbüchern erhalten; seine ganz besondere Naturverbundenheit und Tierliebe wird in Legenden geschildert. Nach keltischen Legenden pflegte er einen kranken Kranich, da sein Glaube ihn verpflichtete, sich der Schwachen anzunehmen. Doch er verwandelte auch eine Königin, die sich gegen ihn stellte, als Strafe in einen solchen Vogel. Verse, Abschreiben der heiligen Bücher, leuchtende Visionen und Krankenheilungen werden ihm zugeschrieben. Er starb in seiner Kirche kurz vor Beginn der Frühmesse.
Im Mittelalter wurde Kolumban in ganz Europa verehrt. In Irland gibt es bis heute in seinem Namen einen Wettersegen.
Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria
09.06.2019 – Pfingsten
Der Heilige Geist
Aus sich selbst heraus ist der Mensch nichts, mit dem Heiligen Geist jedoch ist er viel. Der Mensch ohne Seele ist ganz Erde und Tier. Nur der Heilige Geist kann seine Seele zu Höherem entfalten und empor-tragen. Wie durch ein Vergrößerungsglas lässt er uns das Gute und Böse deutlich erkennen. Mit dem Heiligen Geist sehen wir alles groß: wir erkennen die Größe der geringsten für Gott getanen Werke und die Größe der kleinen Fehler. Wie ein Uhrmacher mit seiner Lupe das kleinste Räderwerk einer Uhr sieht, so erkennen wir durch das Licht des Heiligen Geistes jeden Teil unseres armen Lebens. Ohne den Heiligen Geist ist alles kalt. Wenn wir spüren, dass unser Eifer nachlässt, müssen wir schnell eine Novene zum Heiligen Geist beten und Ihn um Glauben und Liebe bitten!
Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria
Tagesevangelium – 09.06.2019
Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes – Joh 20,19-23
Am Abend des ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!
Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert.
Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé
Die Vatikanverschwörung – Intrigen und geheime Konten
Gefeiert am 8. Juni
Selige Maria Gräfin von Droste – Oberin und Mystikerin
* 8. September 1863 in Münster
† 8. Juni 1899 in Porto in Portugal
Mit 25 Jahren trat Maria mit dem Ordensnamen Maria vom göttlichen Herzen Jesu in den Orden der Schwestern vom Guten Hirten ein, 1894 wurde sie Oberin in Porto. Aufgrund einer Rückenkrankheit schon bald ans Bett gefesselt, erfüllte sie dennoch ihre Pflichten.
Immer häufiger wurden ihr Visionen zuteil, so der Wunsch, die ganze Welt dem Herzen Jesu zu weihen; dies übermittelte sie Papst Leo XIII., der mit seiner Enzyklika Annum sacrum zum Heiligen Jahr 1900 dem Anliegen entsprach und das Hochfest Heiligstes Herz Jesu auf den 11. Juni 1899 festsetzte. Als Maria starb, begann in der an ihr Zimmer anstoßenden Kapelle – sie hatte ein kleines Fenster, durch das sie von ihrem Krankenlager zum Tabernakel sehen konnte – gerade die erste Vesper am Vorabend der dreitägigen Feierlichkeiten.
Hl. Medardus – Bischof von Noyon
* um 475 in Salency bei Noyon in Frankreich
† um 560 in Noyon in Frankreich
Als Sohn eines fränkischen Adligen geboren, wurde Medardus 505 Priester und 530 Bischof von Vermand. Er verlegte den Bischofssitz nach Noyon, wurde 532 auch Bischof von Tournai als Nachfolger von Eleutherius und leitete von dort aus die Heidenmission unter den Flament. Von ihm empfing Radegundis von Thüringen die Weihe zur Nonne. Seine hingebungsvolle Liebe zu Armen und Notleidenden und seine Gabe, Wunder zu wirken – Niketius von Trier berichtet 563/565 darüber, Gregor von Tours kannte ein Buch über seine Wunder und war selbst Augenzeuge von Wundern – ließ ihn schon früh weite Verehrung finden.
Die Legende erzählt, wie Medardus bei einer Wanderung übers Feld von einem Gewitter überrascht wurde und ein Adler kam, der ihn mit seinen Schwingen vor dem Nasswerden schützte.
Die älteste Lebensgeschichte entstand um 600. Radegundis‘ Mann König Chlotar I. ließ in Soissons, dem Sitz der französischen Könige, eine Abtei errichten und darin die Gebeine Medardus‘ beisetzen. Von hier aus breitete sich seine Verehrung schnell erst in Flandern, dann auch in Köln und Umgebung aus. Als Patron und Kriegsheiliger wurde er auch von Sigibert I. und Theudebert II. betrachtet. In Frankreich tragen 70 Gemeinden und Pfarreien seinen Namen. Für Bauern war Medardus‘ Gedenktag ein Lostag zur Bestimmung des Wetters während der beginnenden Heuernte.
Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria
08.06.2019 – Samstag der 7. Osterwoche
„Herr, was wird denn mit ihm? …Was geht das dich an? Du aber folge mir nach!“ (vgl. Joh 21,21–22)
Es liegt […] sehr viel daran, zu verstehen, dass Gott nicht alle denselben Weg führt. Und vielleicht steht gerade derjenige, der den niedrigsten Weg zu gehen meint, in den Augen des Herrn sehr hoch. Weil alle in diesem Haus das Gebet üben, müssen darum nicht alle kontemplativ sein; das ist unmöglich. Wenn eine Schwester, die es nicht ist, diese Wahrheit nicht versteht, wird sie untröstlich sein. […] Ich konnte über vierzehn Jahre lang ohne Buch nicht einmal Betrachtung halten. Es gibt sicher viele Personen, denen es genauso geht, und manche vermögen nicht einmal mit Hilfe eines Buches Betrachtung zu halten; sie können nur mündlich beten; dabei können sie am längsten verweilen. […] Es gibt recht viele Menschen, denen es genauso ergeht. Wenn sie demütig sind, so glaube ich, dass ihnen am Ende nicht weniger zuteil wird als denen, die großen geistigen Genuss erfahren; sie empfangen genauso viel und gehen in gewisser Hinsicht sogar einen viel sichereren Weg; denn wir wissen nicht, ob diese geistigen Genüsse von Gott stammen oder vom Teufel. […] Diejenigen, denen keine geistigen Genüsse zuteil werden, leben in Demut und fragen sich, ob nicht sie selbst schuld daran sind. Immer sind sie darum bemüht, vorwärts zu schreiten. Sehen sie andere auch nur eine Träne vergießen, so meinen sie gleich, sie selbst würden dem Herrn viel zu wenig dienen, weil ihnen keine Tränen kommen. Dabei dienen sie ihm vielleicht viel mehr; denn so gut Tränen auch sein mögen, sie sind nicht immer ein Zeichen der Vollkommenheit, während in der Demut, Abtötung, Los-Schälung und den anderen Tugenden immer eine viel größere Sicherheit liegt. Es besteht also kein Grund zur Furcht, und ihr braucht keine Angst zu haben, dass ihr nicht zur Vollkommenheit gelangt, so wie die großen Kontemplativen.
Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria
Tagesevangelium – 08.06.2019
Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes – Joh 21,20-25
In jener Zeit sprach Jesus zu Simon Petrus: Folge mir! Petrus wandte sich um und sah, wie der Jünger, den Jesus liebte, diesem folgte. Es war der Jünger, der sich bei jenem Mahl an die Brust Jesu gelehnt und ihn gefragt hatte: Herr, wer ist es, der dich verraten wird? Als Petrus diesen Jünger sah, fragte er Jesus: Herr, was wird denn mit ihm? Jesus antwortete ihm: Wenn ich will, dass er bis zu meinem Kommen bleibt, was geht das dich an? Du aber folge mir nach!
Da verbreitete sich unter den Brüdern die Meinung: Jener Jünger stirbt nicht. Doch Jesus hatte zu Petrus nicht gesagt: Er stirbt nicht, sondern: Wenn ich will, dass er bis zu meinem Kommen bleibt, was geht das dich an? Dieser Jünger ist es, der all das bezeugt und der es aufgeschrieben hat; und wir wissen, dass sein Zeugnis wahr ist. Es gibt aber noch vieles andere, was Jesus getan hat. Wenn man alles aufschreiben wollte, so könnte, wie ich glaube, die ganze Welt die Bücher nicht fassen, die man schreiben müsste.
Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé
Berufungsmangel: Erzbistum schließt Priesterseminar
(Paris) Das Erzbistum Bordeaux zählt zu den ältesten und prestigeträchtigsten Bistümern Frankreichs. Wegen fehlender Priesteramtskandidaten gab der Erzbischof nun die Schließung des erzbischöflichen Priesterseminars bekannt.
Die Errichtung des Bistums geht auf das Jahr 314 zurück. Die Kathedrale ist dem Apostel Andreas geweiht. Im Hochmittelalter erfolgte die Erhebung zum Erzbistum und Metropolitansitz.
Bewegte und glanzvolle Zeiten erlebte das Bistum seither. 732 wurde es von den Muslimen unter Abd ar-Rahman verwüstet. Die Kathedrale, in der zwei französische Könige, Ludwig VII. und Ludwig XIII., heirateten, wurde in der Französischen Revolution in eine Scheune umgewandelt. Anfang des 19. Jahrhunderts konnte sie für die katholische Kirche zurückgewonnen und ab 1808 restauriert werden. Heute ist sie Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.
Erzbischof ist seit 2001 Jean-Pierre Kardinal Ricard, unter dem das Erzbistum sehr stark in moderne Kommunikationsmittel investierte und vor allem auch im Internet starke Präsenz zeigt. Der Rückgang der Priesterberufungen konnte damit aber nicht aufgehalten werden. Nun gab Kardinal Ricard die Schließung des erzbischöflichen Priesterseminars Saint Joseph bekannt.
Es sei „unwahrscheinlich“, so der Erzbischof, daß die Zahl der Seminaristen im kommenden Studienjahr ausreichend sei, um den Fortbestand sichern zu können. Derzeit gibt es für das erste Studienjahr nur zwei Kandidaten und für das Propädeutikum nur drei:
„Dies bietet diesen jungen Menschen in der Ausbildung kein qualitativ hochwertiges Gemeinschaftsleben trotz der Anwesenheit eines Teams von Betreuern und Lehrkräften“, so der Erzbischof.
Er verweist auf die jüngsten römischen Normen, laut denen Priesterseminare für ihren Betrieb eine Mindestanzahl von 15–20 Seminaristen aufweisen sollten. Die Entscheidung sei faktisch bereits vor einem Jahr gefallen. Man habe sich eine Grenze gesetzt. Die Hoffnungen hätten sich aber nicht erfüllt.
Es gebe in Frankreich, so Kardinal Ricard, „zu viele Seminare mit sehr kleiner Belegung“.
Die Seminaristen des Erzbistums Bordeaux werden künftig im Priesterseminar Saint Cyprien von Toulouse oder am Französischen Kolleg in Rom studieren.
Nur das Propädeutikum bleibt vorerst in Bordeaux. Der Fortbestand werde von der Anzahl der Kandidaten abhängen, die sich für das Studienjahr 2020/2021 melden. Erzbischof Ricard nennt in seiner Erklärung eine Mindestanzahl von fünf Bewerbern, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.
Derzeit zählt das Erzbistum Bordeaux insgesamt zehn Seminaristen. Zwei werden am kommenden 30. Juni zu Diakonen geweiht.
Das Priesterseminar von Bordeaux, das nun geschlossen wird, war bereits interdiözesan. Neben Bordeaux wurden auch die Seminaristen der beiden Suffraganbistümer Périgueux und Agen sowie der Bistümer La Rochelle, Limoges und Tulle der Kirchenprovinz Poitiers ausgebildet. Insgesamt bildete das interdiözesane Seminar die Weltpriester für 2,5 Millionen Katholiken aus, aus deren Reihen aber kaum mehr Berufungen hervorgehen.
Quelle: katholisches.info Bild: Andrea Santangelo/MiL
Gefeiert am 7. Juni
Hl. Antonius Gianelli – Bischof von Bobbio und Ordensgründer
* 12. April 1789 in Cerreto in Italien
† 7. Juni 1846 in Piacenza in Italien
Antonius Maria Gianelli gründete 1829 in Chiavari die Kongregation „Figlie di Maria Santissima dell’Orto“, die Schwestern der heiligsten Maria von Orto zur Krankenpflege und für Jugendarbeit unter Mädchen. 1838 wurde er zum Bischof von Bobbio ernannt.
Eine weitere Gründung waren die Oblaten des hl. Alfons von Liguori. Papst Pius XI. sprach ihn am 19. April 1925 selig, Papst Pius XII. am 21. Oktober 1951 heilig.
Hl. Robert – erster Abt in Newminster
* in Gargrave in Yorkshire in England
† 7. Juni 1159 in Morpeth in Northumberland in England
Robert studierte in Paris, war erst Weltpriester, dann Benediktinermönch in Whitby. 1132 wurde er Zisterziensermönch in Fountains und 1139 der erste Abt im Kloster Newminster bei Morpeth. Auf ihn gehen Klostergründungen in Pipewell, Roche und Sawley in Nordengland zurück. An Roberts Grab ereigneten sich Wunder.
Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria