17.11.2019

Hl. Maximus der Bekenner (um 580-662) Mönch und Theologe

Wer sich in Zeiten von Versuchung und Kümmernis wenig geduldig erweist und in der Liebe zu seinen geistigen Brüdern nachlässt, der hat weder die vollkommene Liebe noch ein tiefes Verständnis der göttlichen Vorsehung schon erlangt. Das Ziel der göttlichen Vorsehung ist es, jene im rechten Glauben und in geistiger Liebe wieder zu vereinen, welche vielfältiges Übel entzweit hat. Dafür hat unser Erlöser gelitten: „Um die versprengten Kinder Gottes wieder zu sammeln“ (vgl. Joh 11,52). Wer also seine Beschwerden nicht durchsteht, wer seine Kümmernisse nicht erträgt, wer seinen Schmerz nicht annimmt, der wandelt nicht auf dem Weg der göttlichen Liebe und verfehlt das Ziel der Vorsehung. Die Liebe ist langmütig und gütig (vgl. 1 Kor 13,4). Wer also das Leid nicht tapfer erträgt, der tut dem, der ihm zu Ärgernis gereicht, unrecht und schneidet sich selbst von der Liebe ab, die er dem Anderen schuldet. Zwangsläufig wird er das Ziel der göttlichen Vorsehung verfehlen. Wer auf das Ende der Prüfung harrt, der ist geduldig und wird am Ende die Krone der Standhaftigkeit erlangen. „Der Langmütige ist reich an Einsicht“ (vgl. Spr 14,29 LXX), denn er hält allem, was ihm widerfährt, bis zum Schluss stand. Er erträgt das Leiden und harrt auf das Ende. Das Ende aber ist – wie der Apostel sagt – das Ewige Leben (vgl. Röm 6,22). Und das Ewige Leben ist: Dich, den einzig wahren Gott erkennen, und den Du gesandt hast, Jesus Christus (vgl. Joh 17,3).

Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria

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