Hl. Franziskus von Assisi – Ordensgründer
* 1182 in Assisi in Italien
† 3. Oktober 1226 im Kloster Portiuncula, heute Santa Maria degli Angeli bei Assisi in Italien
In Franz von Assisi ist, wie der hl. Bonaventura schreibt, die Güte Gottes, unseres Erlösers, auf Erden sichtbar geworden. Freilich, ein sanfter Heiliger war Franz nicht. Nachdem er, der in Wohlstand aufgewachsen war, mit fünfundzwanzig Jahren den Ruf gehört hatte, Jesus in Armut nachzufolgen, gab es für ihn nur den Weg einer radikalen Armut. Halbe Lösungen waren ihm verhasst. Den Brüdern, die sich ihm seit 1209 anschlossen, wollte er keine andere Regel geben als das Evangelium mit seiner Aufforderung zur Armut und Kreuzesnachfolge (Mt 19, 21; Lk 9, 1-6; Mt 16, 24). Mit der Liebe zur Armut verband sich bei ihm die Liebe zu den Armen und Kranken, in denen er Christus sah. Er selbst wollte ganz Christus ähnlich werden in der Armut, in der Liebe, in der Predigttätigkeit, im Leiden. Gegen Ende seines Lebens empfing er in der Einsamkeit der Berge von La Verna die Wundmale Jesu und wurde so dem Gekreuzigten noch ähnlicher. In den Schmerzen seiner letzten Krankheit wollte er nur den Willen Gottes erfüllen, bis sein „Bruder, der Tod“, dem Leiden ein Ende machte am 3. Oktober 1226.
Hl. Marsus – Glaubensbote in Gallien, Bischof von Auxerre
† im 3. oder 4. Jahrhundert
Marsus war der Überlieferung nach von Papst Sixtus III. zum Priester ordiniert und gemeinsam mit dem Bischof Peregrinus, einem Diakon namens Corcodemus, dem Subdiakon Jovianus und einem weiteren Lektor namens Jovianus nach Gallien geschickt worden, um das Evangelium zu verkündigen und Christen im Glauben zu bestärken. Im Gebiet um Auxerre bekehrten Marsus und seine Gefährten viele Menschen zum Christentum. Marsus sei dann von Peregrinus als Bischof eingesetzt worden. Er starb an einem 8. Juni oder 4. Oktober und wurde in Auxerre begraben.
Bischof Altfrid von Hildesheim brachte seine Gebeine 864 in das von ihm gegründete Kanonissenstift nach Essen; erhalten ist die Predigt, die Altfrid am Fest des Marsus in der Stiftskirche gehalten hat.
Äbtissin Mathilde II. (971-1011) ließ für Marsus‘ hochverehrten Reliquien einen goldenen und mit Edelsteinen besetzten Schrein herstellen. Um 1500 schuf man zusätzlich zur Aufbewahrung der Schädeldecke ein silbernes Büstenreliquiar. Der Marsusschrein des 10. Jahrhunderts – einer der ältesten Reliquienschreine überhaupt und das wertvollste Kunstwerk, das Essen je besaß – sollte 1794 beim Herannahen der französischen Revolutionstruppen in Sicherheit gebracht werden und wurde dabei unfachmännisch auseinandergenommen. Da das Zusammenfügen nicht mehr gelang, schmolz man ihn kurze Zeit später ein.
2009 wurden bei der Beisetzung von Knochen aus einer archäologischen Grabung auf dem Dom-Vorplatz in Essen Gebeine entdeckt, die sorgfältig mit bestickten und gewebten Stoffen umwickelt waren; ihre feine Seide ist auf das 10. / 11. Jahrhundert datierbar. Dies sind möglicherweise Marsus‘ Reliquien.
Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria

