Von Nazi-Schergen hingerichteter Priester vor Seligsprechung

Vor 90 Jahren, am 30.01.1933, wurde Hitler zum Reichskanzler ernannt / © dpa 

Beotti versteckte Juden in seiner Gemeinde

Giuseppe Beotti, ein von deutschen Soldaten im Jahr 1944 hingerichteter italienischer Priester, soll demnächst seliggesprochen werden. Papst Franziskus stimmte einem wichtigen Schritt für dieses Verfahren an diesem Samstag zu.

Das teilte das vatikanische Presseamt mit. Nach der Entscheidung des Papstes wird der Tod des Priesters als Martyrium gewertet, einer Seligsprechung steht damit nichts mehr im Wege.

Der damals 32 Jahre alte Geistliche wurde am 20. Juli 1944 in Sidolo (Provinz Parma) von den deutschen Besatzern verhaftet und erschossen. Zuvor hatte er dafür gesorgt, dass rund 100 Juden in Häusern und Schuppen in seiner Gemeinde Unterschlupf finden konnten.

Unterlagen zum Seligsprechungsverfahren / © C. Gennari / R. Siciliani

Bei einer Seligsprechung stellt die katholische Kirche durch Urteil des Papstes fest, dass ein gestorbener Mensch vorbildlich aus dem Glauben gelebt hat und Christus in besonderer Weise nachgefolgt ist. Daraus ergibt sich die offizielle Empfehlung, diese Person als Vorbild und Fürsprecher bei Gott anzunehmen. Selige werden im Gegensatz zu Heiligen nur regional verehrt. Der Seligsprechung kann aber eine Heiligsprechung und damit die weltweite Verehrung der betreffenden Person folgen.

Der Seligsprechung geht ein kirchliches Untersuchungsverfahren voraus. Dazu muss das jeweilige Heimatbistum Informationen über Leben und Sterben der Person sammeln und ein Wunder oder den Märtyrertod sowie Tugendhaftigkeit und den „Ruf der Heiligkeit“ nachweisen.

Nach Abschluss des Verfahrens werden die Akten der vatikanischen Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse zugeleitet. Sie prüft die Echtheit der Dokumente und Zeugenaussagen und holt gegebenenfalls Gutachten über Wunder ein.

Quelle: domradio.de

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