28.12.2017 – Fest der unschuldigen Kinder

Kommentar zum heutigen Evangelium 
Hl. Theresia Benedicta a Cruce [Edith Stein] (1891-1942), Karmelitin, Märtyrerin, Mitpatronin Europas
Gelübdeerneuerung an Epiphanias (6. Januar 1941), (in: Geistliche Texte II, Edith Stein – Gesamtausgabe)

Die hl. Unschuldigen Kinder – arm wie der arme Christus

Nicht weit von dem ersten Märtyrer [hl. Stephanus] stehen die flores Martyrum, die zarten Blüten, die gebrochen wurden, ehe sie zur Opfertat herangereift waren. Es ist frommer Glaube, dass die Gnade der natürlichen Entwicklung bei den Unschuldigen Kindern zuvorkam und ihnen das Verständnis erschloss für das, was mit ihnen geschah, um sie zu freier Hingabe zu befähigen und ihnen den Märtyrerlohn zu sichern. Doch auch so gleichen sie nicht dem mannhaften Bekenner, der sich mit Heldenmut für die Sache Christi einsetzt. Sie gleichen vielmehr den Lämmern, die zur Schlachtbank geführt werden, in ihrem wehrlosen Preisgegebensein.

So sind sie das Bild der äußersten Armut. Sie haben kein anderes Gut als ihr Leben. Nun wird ihnen auch das genommen, und sie lassen es ohne Widerstand geschehen. Sie umgeben die Krippe, um uns zu zeigen, welcher Art die Myrrhe ist, die wir dem göttlichen Kinde darbringen sollen: Wer ihm ganz angehören will, der muss sich ihm in restloser Selbstentäußerung ausliefern, dem göttlichen Belieben preisgegeben wie diese Kinder.

Quelle: Archiv der Herz Jesu Franziskaner

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