Kommentar zum heutigen Evangelium
Hl. Romanos Melodos (?-um 560), Hymnendichter
Hymnus „Die Sendung der Apostel“, 13ff.
„Verkündet das Evangelium der ganzen Schöpfung!“
Ein für alle Mal sage ich zu meinen Heiligen: „Geht hinaus in die ganze Welt, zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern. Denn mir ist von meinem Vater alles übergeben worden“ (vgl. Mt 11,27; 28,18-19), der Himmel und die Erde, deren Gebieter ich schon war, ehe ich Fleisch angenommen habe. Jetzt habe ich meine Herrschaft über das ganze Universum angetreten und in euch habe ich einen heiligen Ministerrat, ich, der allein die Herzen bis auf den Grund kennt.
„Geht zu allen Nationen. Sät auf der Erde das Korn der Reue, besprengt es mit eurer Lehre.“ Als die Apostel diese Worte hörten, schauten sie einander an und schüttelten die Köpfe: „Woher sollten wir denn Stimme und Sprache haben, um alle anzusprechen? Wer gibt uns denn die Kraft, mit den Völkern und Nationen, so wie du es befohlen hast, zu kämpfen? Uns fehlt es doch an Wissen und Bildung, wir sind einfache Fischer – und nur du kennst die Herzen bis auf den Grund!“
„Ängstigt euch nicht mehr in euren Herzen! Der Feind soll euren Geist nicht verwirren. Denkt nicht mehr wie die kleinen Kinder […] Ich will nicht durch Stärke siegen, ich erringe den Sieg durch die Schwachen. Ich suche mir nicht die Philosophen aus: ich habe ‚das Törichte in der Welt‘ gewählt (vgl. 1 Kor 1,27), ich, der allein die Herzen bis auf den Grund kennt.“
„Geht also zu allen Geschöpfen. Begießt mit eurer Lehre das Saatkorn der Reue, das ihr ausgesät habt. Achtet darauf, dass euch alle reuigen Seelen ins Netz gehen. Wie ihr wisst, finde ich Gefallen an denen, die zu mir zurückkehren. Wenn doch jener, der mich verraten hat, zu mir zurückgekommen wäre, nachdem er mich verkauft hat! Ich hätte seine Sünde ausgelöscht, ihn euch zugesellt, ich, der allein die Herzen bis auf den Grund kennt […]“
„Sagt, dass ich Gott bin und dass ich, den man nicht in Worte fassen kann, wie ein Sklave wurde (Phil 2,7). Zeigt auf, wie ich die Wunden des Fleisches zu meinen Wunden gemacht habe […] Verurteilt und begraben, habe ich die Unterwelt ausgeplündert; denn ich bin Herr […]“ Gestärkt durch diese Worte, sagten die Apostel zum Schöpfer: „Du bist der Gott, der vor der Zeit war, und du wirst kein Ende haben […] Wir werden dich verkünden, wie du es befohlen hast. Geh mit uns, verteidige uns, der du allein die Herzen bis auf den Grund kennst.“
Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé