24.05.2018 – Donnerstag der 7. Woche im Jahreskreis

Kommentar zum heutigen Evangelium 
Hl. Johannes Chrysostomus (um 345-407), Priester in Antiochia und später Bischof von Konstantinopel, Kirchenlehrer

Das Salz der Demut

Wenn ihr groß sein wollt, so seid nicht stolz wie der Pharisäer im Gleichnis (Lk 18,9ff.); dann nämlich werdet ihr wirklich groß sein. Glaubt nur, dass ihr ohne Verdienste seid, dann werdet ihr welche haben. Der Zöllner hat erkannt, dass er ein Sünder ist, und wurde gerecht; um wie viel mehr wird der Gerechte, der sich eingesteht, dass er ein Sünder ist, erfahren, wie seine Gerechtigkeit und seine Verdienste größer werden! Denn die Demut macht den Sünder zu einem Gerechten, da er ja die Wahrheit seines Lebens zur Kenntnis nimmt, und echte Demut ist noch wirkmächtiger in der Seele der Gerechten.

Bringt euch also aus eitler Ruhmsucht nicht um die Früchte eurer Anstrengungen, um den Lohn eurer Mühen und eurer lebenslangen Arbeit. Gott weiß besser als ihr selbst um eure guten Werke. Schon für einen Becher frischen Wassers werdet ihr belohnt werden. Gott hat Gefallen am kleinsten Almosen, ja sogar am Seufzer des Mitleids, wenn ihr nichts habt, was ihr geben könnt. Er nimmt alles in Empfang, er erinnert sich an alles, um es euch hundertfach zurückzugeben.

Hören wir also auf, unsere Verdienste zu zählen und groß ins Licht zu rücken. Wenn wir unsere Verdienste herausstellen, ernten wir bei Gott kein Lob. Seufzen wir lieber über unsere Armseligkeit, und Gott wird uns in den Augen der anderen erhöhen. Er will nicht, dass die Früchte unserer Bemühungen verloren gehen. In seiner glühenden Liebe will er unsere Taten krönen; er lässt sich keine Gelegenheit entgehen, uns der Hölle zu entreißen.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

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