25.05.2018 – Freitag der 7. Woche im Jahreskreis

Kommentar zum heutigen Evangelium 
Hl. Johannes Paul II. (1920-2005), Papst
Generalaudienz vom 02.04.1980 (© Copyright – Libreria Editrice Vaticana)

Am Anfang der Schöpfung hat Gott sie als Mann und Frau erschaffen

Dadurch, daß das Wort Gottes Fleisch wurde, ist der Leib, ich möchte sagen, wie durch das Hauptportal in die Theologie eingetreten […] Die Menschwerdung ‒ und die daraus folgende Erlösung ‒ ist auch zum entscheidenden Grund für den sakramentalen Charakter der Ehe geworden […] Viele Menschen und viele Christen suchen in der Ehe die Erfüllung ihrer Berufung. Viele wollen in ihr den Weg zum Heil und zur Heiligkeit finden.

Für sie ist die Antwort Christi an die Pharisäer, die Eiferer im Alten Testament, von besonderer Bedeutung […] In der Tat, wie unerläßlich ist auf dem Weg dieser Berufung das tiefe Bewußtsein von der Bedeutung des Leibes in seiner Männlichkeit bzw. Weiblichkeit! Wie notwendig ist ein klares Bewußtsein von der bräutlichen Bedeutung des Leibes, seiner Bedeutung für die Weckung neuen Lebens, soll doch alles, was den Inhalt des Lebens der Ehepartner ausmacht, in ihrem Zusammenleben, in ihrem Verhalten und Empfinden unaufhörlich sein volles personales Gewicht finden! Dies gilt erst recht vor dem Hintergrund einer Zivilisation, die unter dem Druck eines materialistischen und utilitaristischen Denkens und Wertens steht. […]

Wie bezeichnend ist es doch, dass Christus in der Antwort auf alle diese Fragen dem Menschen gebietet, gewissermaßen an die Schwelle seiner theologischen Geschichte zurückzukehren! Er gebietet ihm, sich auf die Scheitellinie zwischen dem glückhaften Zustand der ursprünglichen Unschuld und dem Erbe des Sündenfalls zu versetzen. Will er ihm damit nicht vielleicht sagen, dass der Weg, auf dem er den Menschen, als Mann und Frau, im Sakrament der Ehe führt, also der Weg der „Erlösung des Leibes“, in der Rückgewinnung jener Würde bestehen muss, in welcher sich zugleich der wahre Sinn des menschlichen Körpers, seine personale und „gemeinschaftliche“ Bedeutung erfüllt?

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