26.06.2018 – Dienstag der 12. Woche im Jahreskreis

Hl. Vinzenz von Paul (1581-1660) Priester, Ordensgründer

„Alles, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun, das tut auch ihnen!“

Was nimmt in der Nächstenliebe den ersten Platz ein? Was bringt ein Herz hervor, das von dieser Liebe beseelt ist? Was quillt aus ihm hervor, im Unterschied zu einem Menschenherzen, das diese Liebe nicht hat? Mit einem jeden gut umgehen, ganz so, wie auch wir vernünftigerweise erwarten, dass man mit uns umgehe. Genau das ist Nächstenliebe. Handle ich denn wirklich so an meinem Nächsten, wie ich es mir von ihm wünsche? Da muss ich mich aber doch gründlich prüfen […] Schauen wir auf den Sohn Gottes: welch liebendes Herz, welch brennende Liebe! Oh mein Jesus! Sage uns bitte ein wenig, was hat Dich herabgezogen vom Himmel, dass Du gekommen bist, um den Fluch der Erde zu tragen, um so viele Verfolgungen und Qualen zu leiden? Oh Heiland! Oh Quelle der Liebe, erniedrigt bis zu uns und bis zu einer ruchlosen Marter, wer hat darin den Nächsten mehr geliebt als Du? Du bist gekommen, Dich all unserem Elend auszusetzen, die Gestalt eines Sünders anzunehmen, ein leidvolles Leben zu führen und einen schimpflichen Tod für uns zu erdulden! Gibt es eine ähnliche Liebe? […] Nur unser Herr ist so entflammt von der Liebe zu den Geschöpfen, dass er den Thron seines Vaters verlässt, um einen Leib anzunehmen, der der Schwachheit unterworfen ist. Und warum tat er es? Um unter uns durch sein Wort und Beispiel die Liebe zu Gott und den Nächsten zu begründen. Liebe Freunde, hätten wir ein wenig von dieser Liebe, würden wir dann weiterhin die Hände in den Schoss legen? […] O nein! Liebe kann nicht untätig bleiben. Sie bewirkt, dass wir uns um das Heil und die Tröstung der Anderen kümmern.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Yaoundé

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