Gefeiert am 16. April

Hl. Bernadette Soubirous – Seherin und Nonne

* 7. Januar 1844 in Lourdes in Frankreich
† 16. April 1879 in Nevers-sur-Loire in Frankreich

Bernadette, ältestes von sechs Kindern, war Tochter eines armen Müllers, aufgewachsen in einer alten, dunklen und feuchten Mühle und später in einem ausgedienten Gefängnis, wo sie sich vermutlich das Asthmaleiden zuzog, das sie ihr Leben lang plagte.
Nicht lange nach ihrem 14. Geburtstag hatte Bernadette beim Holzsammeln im Wald zum erstenmal die Vision, die sich im folgenden halben Jahr noch 17 Mal wiederholen sollte: Ihr erschein in der Grotte Massabielle eine weibliche Gestalt von großer Schönheit in einer goldschimmernden Wolke. Die „Dame“, wie Bernadette sie bewundernd-ehrfurchtsvoll nannte, die sich später als die Jungfrau Maria zu erkennen gab, forderte Bernadette zum Bau einer Kirche an der Grotte und zur Abhaltung von Prozessionen zu diesem Ort auf. In einer zweiten Erscheinung 14 Tage später forderte die „Dame“ Bernadette zum Trinken aus der Quelle auf. Es war aber keine Quelle zu sehen, nur etwas Schlamm; als Bernadette den Schlamm wegkratzte und etwas von dem schlammigen Wasser trank, entsprang an der Stelle eine Quelle mit klarem Wasser. Maria offenbarte ihr die Heilkraft der Quelle. Ein erblindeter Mann erhielt tatsächlich sein Augenlicht wieder. Die Nachricht von der Heilkraft des Wassers verbreitete sich rasch. Am 16. Juli 1858 erlebte Bernadette die letzte Erscheinung, im selben Jahr gab es das erste anerkannten Heilungswunder: Catherine Latapie Chourat tauchte ihren gelähmten Arm in die Quelle und zog ihn geheilt wieder heraus.

Schon 1862  bestätigte die katholische Kirche die Echtheit der Visionen, Lourdes entwickelte sich rasch zu einem Wallfahrtsort. Bernadette hatte Misstrauen, Unverständnis und Anfeindungen, und zudem schwere Krankheiten zu ertragen. Die Presse nannte sie eine hysterische Person, zweifelte an ihrer Glaubwürdigkeit. Um sich vor Neugier, Belästigungen und Aufdringlichkeiten zu schützen, verließ Bernadette 1866 ihre Heimat und schloss sich den Barmherzigen Schwestern in Nevers an; 1867 legte sie ihre Ordensgelübde ab und erhielt den Ordensnamen Marie Bernard. Auch im Kloster wurde sie immer wieder gedemütigt und erniedrigt, doch alle Enttäuschungen konnten sie nicht von der Liebe zu jener „Dame“ abbringen. Einer ihrer Mitschwester stellte Bernadette die Frage: „Was tut man mit einem Besen?“ „Man kehrt mit ihm.“ „Und anschließend?“ „Man stellt ihn hinter die Tür in die Ecke.“ „Eben! Das ist meine Geschichte. Maria hat mich benutzt und nun in die Ecke gestellt. Das ist mein Platz.“ Im Kloster durfte über ihre Vergangenheit nicht gesprochen werden.

1879 starb Bernadette, erschöpft und von der Krankheit ausgezehrt. Ihr Leib, aufgebahrt im Glasschrein des Klosters in Nevers, blieb unverwest.

Lourdes wurde zum berühmtesten Marien-Wallfahrtsort der Welt, Hunderrttausende suchen hier Heilung. Dokumentiert sind bislang über 6.000 medizinisch auffällige Heilungen, 2.000 davon von Ärzten als unerklärlich eingestuft, 66 hat die katholische Kirche nach eingehender Prüfung als Wunderheilungen anerkannt.

 

Hl. Benedikt Josef Labre – Pilger und Mystiker

* 26. März 1748 in Amettes in Norden von Frankreich
† 16. April 1783 in Rom

Benoit-Joseph, aus vornehmer Familie stammend, sollte Priester werden. Aber der Knabe war ein schlechter Schüler, die Ausbildung zum Priester schien unerreichbar. So wollte er sich im Alter von 18 Jahren den Kartäusern in Neuville anschließen, wurde aber abgewiesen; im Alter von 21 Jahren wurde er schließlich in der Zisterzienserabtei von Sept-Fonts aufgenommen. Weil er krank wurde, erlangte er aber auch hier nicht die Weihe. Bei den Trappisten wurde er dann doch in die Gemeinschaft aufgenommen, aber alsbald stellten sich unerklärliche Ängste ein und er floh aus dem Kloster.
Nach seiner Genesung machte Benoit-Joseph sich 1770 auf zur Wallfahrt nach Rom, von unterwegs schrieb er seinen Eltern einen Brief und teilte ihnen mit, er habe nun seine Bestimmung gefunden. Völlig bedürfnislos, auch Almosen ablehnend, pilgerte er sieben Jahre lang durch Europa und besuchte die wichtigsten Stätten des Christentums, weitere sechs Jahre lebte er in äußerster Selbstverleugnung in Rom. Visionen und mystische Gnadenbeweise wurden dem in völliger Armut Lebenden reichlich zuteil. Der Ruf seines offenbar ganz besonders inspirierten Lebens verbreitete sich, bis er auf den Stufen der Kirche Santa Maria dei Monti in Rom entkräftet zusammenbrach und starb.
Bei der Beisetzung des armen Bettlers in dieser Kirche drängten sich die Gläubigen wie sonst kaum. Allein aus den folgenden drei Monaten sind 136 durch Benoit-Joseph vollbrachte Heilungswunder verifiziert worden. In Rom ist er einer der volkstümlichsten Heiligen. In Frankreich besteht seit 1882 eine Vereinigung von christlichen Schulbrüdern, die seinen Namen trägt.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria

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