Horror Missae: Der Pfarrer als Osterei

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Ostersonntag in Lecce: Pfarrer verkleidet sich als Osterei: „Wir sind Ostern. Werden wir alle zum Osterei.“

(Rom) Während auf Sri Lanka das Blut christlicher Märtyrer vergossen wurde,  betätigte sich am Ostersonntag ein Priester als Animateur seiner Pfarrgemeinde. Er verkleidete sich für die Ostermesse als Osterei.

Auf Sri Lanka waren zahlreiche Bomben explodiert. Die islamischen Attentäter verlangten unerbittlich nach Blut. In den Kirchen von Kotahena, Negombo und Batticaloa lagen noch die Leichen der getöteten Christen. Sie hatten sich versammelt, um die Auferstehung Jesu Christi von den Toten zu feiern, das bedeutendste Ereignis für die gesamte Menschheit. Dasselbe Taten auch die Gläubigen der Pfarrei zum heiligen Bernhardin Realino in der Bischofsstadt Lecce in Süditalien.

Die Christen auf Sri Lanka erwartete der Tod durch die Bomben der islamischen Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Die Christen der Pfarrei Sankt Bernhardin Realino von Lecce erwartete ihr Pfarrer – als Osterei verkleidet.

Don Nando Capone trat in seiner Pfarrkirche als Osterei auf und forderte in seiner Predigt auch die Gläubigen dazu auf, „selbst Ostereier zu sein“:

„Wir sind Ostern. Jeder von euch soll ein österliches Ei sein, ein Zeichen neuen Lebens, eine Überraschung. Geht über jede Boshaftigkeit hinaus, das ist Auferstehung.“

Diese geistlich und theologisch so „hochstehende“ und „tiefgründige“ Deutung des Osterfestes fand im oberflächlichen Medienzirkus bereitwillige Aufnahme.

Die lokale Internetzeitung Lecce sette titelte begeistert:

„Don Nando Superstar: Die Osterpredigt macht das Internet verrückt“

Lets the show go on.

Die Predigt wurde als Video auf Facebook veröffentlicht mit dem Kommentar:

„Frohe Ostern! Großartig Don Nando! Die schönste Predigt der Welt!

Der heilige Bernhardin Realino wurde 1530 im norditalienischen Carpi geboren. Er studierte in Bologna Medizin und beiderlei Recht. Er übte in den folgenden Jahren in verschiedenen Städten Norditaliens das Amt des Bürgermeisters, Richters oder Staatsanwaltes aus. Seine juristischen Fähigkeiten machten ihn schnell zum gefragten und beruflich erfolgreichen Mann. Im Gefolge des Fürsten Francesco Fernando d’Avalos d’Aquino d’Aragona, Vizekönig im habsburgischen Sizilien, ging Bernhardin nach Neapel. Dort faßte er 1564 nach einer Marienerscheinung den Entschluß, seine Karriere aufzugeben und in den noch jungen Jesuitenorden einzutreten. 1567 zum Priester geweiht, machte ihn der heilige Francisco de Borja, der dritte Generalobere des Jesuitenordens, zum Novizenmeister in Neapel. 1574 entsandte ihn der Orden nach Apulien, um in Lecce eine Niederlassung zu gründen. Dort wirkte er als begnadeter Seelenführer und Prediger mit großer Wirkung beim Volk und förderte die moraltheologische Bildung der Diözesanpriester, aus denen er bessere Beichtväter und Prediger machte.

1610 erlitt er bei einem Sturz zwei Wunden, die nicht mehr verheilten. Vor seinem Tod 1616 wurde ihm Blut abgenommen, das sich als „Blutwunder“ bis Mitte des 19. Jahrhundert verflüssigte. Bei einer kanonischen Rekognition 1711 wurden Teile seines Körpers unverwest vorgefunden, die in einer dunkelroten Flüssigkeit schwammen, die einen wohlriechenden Duft verströmte. Dasselbe wiederholte sich bei Rekognitionen in den Jahren 1804 und 1852. Bei der Überprüfung 1985 konnte es nicht mehr festgestellt werden.

Als der heilige Robert Bellarmin vom Tod seines Mitbruders hörte sagte er:

„Ich habe noch nie eine Beschwerde über Pater Realino gehört, obwohl ich sein Provinzial war. Selbst jene, die der Gesellschaft mißgünstig waren und jede Gelegenheit nützten, um ungünstig über sie zu sprechen, machten für Realino immer eine Ausnahme. … Jeder weiß, daß er ein Heiliger ist.“

Das Grab des heiligen Bernhardin Realino

1838 wurde von Papst Gregor XVI. der heroische Tugendgrad von Pater Bernhardin Realino anerkannt. Papst Leo XIII. sprach ihn 1896 selig, nachdem zwei Wunder anerkannt worden waren, die auf seine Fürsprache zurückgeführt wurden. Nachdem zwei weitere Wunder die Anerkennung der zuständigen Kommissionen fand, erfolgte durch Papst Pius XII. 1947 seine Heiligsprechung.

Im selben Jahr ernannte derselbe Papst ihn zum Patron von Lecce. So groß war nämlich sein Ruf der Heiligkeit bereits zu Lebzeiten, daß ihn 1616 die Stadtväter von Lecce auf dem Sterbebett zweimal darum baten, Patron der Stadt zu sein, sobald er in den Himmel komme. Der Heilige habe zweimal dazu genickt.

Die sterblichen Überreste des heiligen Bernhardin Realino sind in der Jesuitenkirche von Lecce beigesetzt.

Es liegen Welten zwischen dem Ostersonntag auf Sri Lanka und dem Osterei-Auftritt von Lecce. Es liegen auch Welten zwischen dem heiligen Stadtpatron Bernhardin Realino und Don Nando Capone.

Quelle: katholisches.info Bild: Screens.

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