Worin besteht die Häresie des Modernismus ?

Was ist Modernismus?

Der Modernismus ist zunächst ein philosophischer Irrtum. Das Übel, dass den individuellen Menschen heimsucht… ist der Subjektivismus. Der Verstand verzichtet auf seine Kraft, die Dinge zu erkennen wie sie in sich selbst sind, unabhängig vom erkennenden Geist. Er entzieht sich selbst des Trampolins der Realität: Warum ist man dann überrascht, dass er sich selbst als unfähig begreift, zum Ursprung der Wirklichkeit vorzudringen? Aber durch die Verbannung seiner selbst von der Wirklichkeit, wendet sich der Verstand automatisch nach innen auf sich selbst.

Der Mensch ist auf andere und auf die Gesellschaft (familiär, politisch und religiös) bezogen durch Kultur, Denken und Sprechen. Wenn der Modernismus die Wahrheit von der Wirklichkeit trennt, wie kann es dann eine einzige, ewige und notwendige Wahrheit im Bereich des Glaubens und des sozialen Lebens geben? Die Negation der Realität und der Wahrheit führt schließlich zu einem Menschen, der sich verschließt wie eine Auster und sich selbst als radikal autonomes Subjekt behauptet: „Du wirst sein wie Gott“.

Die Anbetung des „Ego“ auf allen Ebenen, individuell, moralisch und sozial, führt zu einem Schiffsbruch der Vernunft und des Glaubens.

Diese Trennung bereitet die Grundlage für die Durchführung des satanischen Projekts: „eritis sicut Deus – ihr werdet sein wie Gott“: Vom Subjektivismus ausgehend kehrt die modernistische Häresie zum Subjektivismus zurück, sie entthront Gott und setzt den Menschen an seine Stelle. Der Modernismus setzt eine Kirche, die dem Kult der Humanität geweiht ist, an die Stelle einer Kirche, die der Anbetung Gottes geweiht ist. Für die Theologie bedeutet die Anerkennung der Revolution des modernen Denkens, dass man die katholische Lehre nicht „im selben Sinne und in derselben Formulierung“ verstehen kann.

Wie Pius X. vorhergesehen hat ist das Dogma in einer ständigen Evolution; das moralische Leben variiert nach der „Situationsethik“; die Liturgie wandelt sich von der theozentrischen zur anthropozentrischen Ausrichtung; die Regierung der Kirche vom petrinischen und monarchischen zur Kollegialität; die kirchliche Lehre gibt Raum für Praxis und pastorales Leben.

Sieben wertvolle Ratschläge für harte Zeiten

  1. Mit der Tugend des Glaubens bleibe fest im Glauben an die Göttlichkeit und Beständigkeit der Kirche.
  2. Mit der Tugend der Hoffnung widerstehe jeglichem was Angst macht und greife tapfer an, was unser Heil verhindert.
  3. Hoffnung ist die allmächtige Kraft Gottes, die uns versprochen wurde, wenn wir tun, was wir mit Gottes Gnade können.
  4. Geduld und Erwartung; Unterstütze die Autoritäten und warte mit Zuversicht auf das göttliche Eingreifen.
  5. Vertrau, dass die Kirche ihre apostolische und petrinische Sukzession bewahrt, wenn sie fast vollständig ausgelöscht scheint, so wie Jesus am Kreuz von Seinem Vater verlassen schien.
  6. Soweit wie wir Gott in allen Dingen bei uns haben, brauchen wir nichts von der Welt.
  7. Sursum Corda! Nach der Nacht kommt die Morgendämmerung.

Quelle: FSSPX

Ein Gedanke zu „Worin besteht die Häresie des Modernismus ?

  1. Rene H.

    Der Modernismus macht sich gemein mit der Welt. Er wendet sein Angesicht von der Unendlichkeit Gottes ab und sucht die nicht vorhandene Unendlichkeit in der Welt. Ein Merkmal der Welt aber ist, dass hier alles endlich ist. Der Modernismus besteht auch darin, auf sich und seine eigene Kraft zu vertrauen, anstatt auf Gott. Wer heute beständig ins Antlitz Gottes schaut, um nach Antworten auf die Wirklichkeit zu suchen, wird schnell als verrückt und wahnsinnig ins Abseits gestellt. Der Mensch jedoch ist begrenzt. Kaum hat er ein Weltglück erreicht nach langen Mühen, ist das einst ersehnte Glück auch schon wieder vorbei. Der Mensch braucht neue Glücksvisionen. Erkenne Deine Grenzen , o Mensch, möchte man den Leuten zurufen. Auf Gott zu vertrauen heißt nicht, dass wir nichts mehr tun sollen und einfach auf Gott warten sollen. Es heißt, sich selbst abzumühen, bis die eigene Grenze erreicht ist, um dann Gott um Hilfe zu bitte.

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