Gefeiert am 13. Oktober

Sel. Gerhard – Ordensgründer

* ~1035 – 1040 (Saccala, Amalfi)
† 3. September 1120 (Jerusalem)

Zwischen 1035 und 1040 geboren, entstammte Gerhard der Patrizierfamilie Sasso aus Saccala in Amalfi. Diese süditalienische Stadt unterhielt besonders enge Beziehungen zum Heiligen Land und hatte in Jerusalem bereits Klöster und kleine Pilgerhäuser gegründet. Gerhard organisierte das große Pilgerhospital in Jerusalem neu und sorgte für wirksamen militärischen Schutz. In dem der Kirche des hl. Johannes angeschlossenen „Xenodochium« (Gästehaus, Fremdenherberge) praktizierte er religiöse Toleranz und nahm sowohl jüdische wie moslemische Kranke und Hilfsbedürftige auf. Auf ihn geht es zurück, dass die Aufgenommenen als „die Herren Kranken« behandelt wurden, denen die Bruderschaft wie Diener ihren weltlichen Herren aufzuwarten hatten.

Schon vor dem ersten Kreuzzug gründete er eine Ordensgemeinschaft, die er nach der Regel des hl. Augustinus selbst leitete. Während der Belagerung von Jerusalem 1099 waren alle Einwohner der Stadt gezwungen worden, die Stadtmauern zu verteidigen. Es wird überliefert, das der Sel. Gerhard statt Steine kleine Brotlaibe zu den hungrigen Belagerern runter warf. Nach der Einnahme der Stadt, diente Gerhard den Massen an Verwundeten, Kranken und Sterbenden. Viele der Kreuzritter legten das Schwert ab, um seinem Vorbild zu folgen.

Der Orden vom Hl. Johannes zu Jerusalem (heute der sog. Malteser Orden) wurde schließlich von Papst Paschalis II. am 15. Februar 1113 feierlich mit einem apostolischen Schreiben an „Gerhard, den Gründer und Oberen des Fremdenheimes zu Jerusalem und seine rechtmäßigen Nachfolger« bestätigt. Gerhard starb am 3. September 1120.

Ich freute mich, als man mir sagte: „Zum Haus des Herrn wollen wir pilgern.« Erbittet für Jerusalem Frieden! Wer dich liebt, sei in dir geborgen. (Ps. 122,1.6; Eröffnungsvers des Gedenktages)

 

Hl. Gerald (Géraud) von Aurillac – Klostergründer

* um 850 in Aurillac in der Auvergne in Frankreich
† 13. Oktober 909 in Poutsoumy im heutigen Département Aveyron in Frankreich

Géraud entstammte einer adligen Familie und wurde im Ideal des Rittertums erzogen. Er lernte die schönen Künste, das Jagen und Bogenschießen, bis eine schwere Krankheit seinem Leben eine andere Richtung gab. Eine beabsichtige Heirat zerschlug sich an einer beginnenden Erblindung, seine Eltern ließen ihn nun für den geistlichen Stand ausbilden; aus ihm wurde so einer der wenigen gebildeten Laien des Mittelalters.

Géraud gründete 899 auf seinem Gut in Aurillac ein Benediktinerkloster; Abt Odilo von Cluny war später der Abt dieses Klosters, ihm vor allem verdanken wir Informationen über Géraud. Drei Jahre später wurde er vollkommen blind. Géraud versuchte nach dem Geist der Bergpredigt zu leben. In Streitigkeiten mit seinen Nachbarn verzichtete er auf Kampf und Krieg und vertraute auf das Recht und die Kraft seiner ehrlichen Argumente. Zahlreiche caritative Einrichtungen verdankten sich seiner Stiftung. Das Kloster wurde zum Kern der späteren Stadt, die vorbildliche Klosterschule errang hohen Ruf, der spätere Papst Silvester II. war dort Schüler.

Géraud ist einer der ganz wenigen Heiligen des Mittelalters, der nicht Mönch und Kleriker war, sondern Laie.

Quelle: CFM.SCJ Archiv Alexandria

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